HEIMISCHES WILDFLEISCH

Wildbret gibt es nur in bestimmten Monaten frisch und auch dann nicht in unbegrenzten Mengen. Das ist in der heutigen Zeit, in der nahezu alles ständig verfügbar ist, für Viele ungewohnt. Wir möchten Ihnen erklären, welche Gründe es dafür gibt.

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Rehe und Hirsche dürfen in Deutschland in der Regel von Mai bis Januar gejagt werden und innerhalb dieser Saison gibt es ganz genaue Vorgaben welche, Tiere erlegt werden dürfen. Mit Ausnahme der Wildschweine, aber auch hier gibt es gewisse Einschränkungen.
Die Jagdsaison gibt die Verfügbarkeit von frischem Wild vor. Tiefgefroren ist es natürlich ganzjährig verfügbar.
Im Sommer und bis Herbst tragen die Bäume dichtes Laub und das Gras steht hoch – diese Bedingungen erschweren die Jagd. Neben einigen wenigen Wochen gleich zu Beginn der Saison im Frühling, beginnt die Hauptzeit der Jagd daher im Oktober und erreicht ihren Höhepunkt im November und Dezember, wenn die Vegetation karg geworden ist und man im Wald und auf den Freiflächen einen freien Blick hat. Zu dieser Jahreszeit darf gleichzeitig auch die höchste Stückzahl an Wild erlegt werden, das heißt die Chancen steigen, auch tatsächlich erfolgreich zu sein.
Von Februar bis April ist Schonzeit: Muttertiere dürfen nicht erlegt werden! Also weder trächtige Tiere noch Mütter mit Jungtieren. Hier kommt der Jagdschein ins Spiel, der auch “grünes Abitur” genannt wird: Jäger durchlaufen eine gründliche Ausbildung, ehe sie mit dem Gewehr in den Wald dürfen. Dazu gehört es auch, das Geschlecht und Alter der Tiere zu erkennen und die Anzeichen dafür, ob ein Tier trächtig ist oder gerade Junge säugt.
Der zweite Grund für Schonzeiten lag einst in der Nahrungsknappheit begründet, die es in den Wintermonaten gibt, während der man den Wildtieren unnötigen Stress ersparen möchte. Inzwischen muss man fast sagen: gab, denn eine geschlossene Schneedecke – über Monate hinweg – ist selten geworden. Außerdem ist das Futterangebot aufgrund riesiger landwirtschaftlicher Flächen heute so üppig, dass die Tiere sich leicht einen Vorrat für die mageren Monate anfressen können. Die Lebensbedingungen für Wild sind in Deutschland inzwischen so gut, dass wir in unseren Wäldern eine der größten Wilddichten Europas haben!

Wildschwein darf ganzjährig bejagt werden – und ist trotzdem nicht immer verfügbar

Natürlich gilt auch hier: Muttertiere dürfen nicht bejagt werden. Grundsätzlich ist es aber so, dass es sehr viele Wildschweine in unseren Wäldern gibt, weil sie inzwischen allerbeste Futterbedingungen vorfinden, sie aber zugleich sehr schwierig zu erlegen sind. Stellen Sie sich einmal eine Wildschweinrotte im nachtdunklen, belaubten Wald vor. Die Tiere mit ihrem dunklen, borstigen Fell sind kaum zu erkennen. Dazu kommt, dass die Tiere sehr schlau und vorsichtig sind. Eine realistische Chance bei den meist nachtaktiven Tieren hat man als Jäger nur bei Vollmond und wenn Schnee liegt. Eine “Schonzeit” ergibt sich bei Wildschweinen also im Prinzip von ganz alleine.

Jagd ist nicht planbar und braucht viel Geduld

Selbst ein erfahrener Jäger, der sein Revier in- und auswendig kennt, kann nicht auf Bestellung ein bestimmtes Wildtier liefern. Viele Menschen haben die Vorstellung, man müsse einfach in den Wald gehen und könne dort ein Tier schießen. Tatsächlich ist die Jagd mit unzähligen Stunden des Wartens verbunden. Eine Studie hat den Aufwand für den Ansitz, also die Zeit, die der Jäger bis zum Abschuss des Tieres im Wald verbringt, auf 29,5 bis 60,6 Stunden für ein einziges Wildschwein berechnet. Oft bekommt ein Jäger gar nichts zu sehen. Und selbst wenn, bedeutet das noch lange nicht, dass er genau dieses Reh oder Wildschwein auch erlegen darf. Denn es gelten, auch während der eigentlichen Jagdsaison, die Grundsätze der Waidgerechtigkeit.
Viele Menschen, die ihren Fleischkonsum ganz bewusst, aus ökologischen oder ethischen Gründen, reduzieren wollen, kaufen gerne Wild, weil es aus guten Gründen inzwischen als “das bessere Bio” gilt. Wenn es aus heimischen Wäldern kommt, am besten aus der Region, hat es obendrein eine bessere Ökobilanz als die meisten Fleischersatzprodukte. Denn unser Wild kommt aus der Region, ernährt sich freilebend ausschließlich ökologisch, lebt artgerecht, wird schonend erlegt und bietet ohne die Verabreichung von Zusatzstoffen einen ganz natürlichen Genuss.

Unser Angebot an Wildfleisch